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  • AutorenbildMichaela Kühn

Meine hybride Woche


Montag eine Remote-Schulung via MS Teams. Dienstag bis Donnerstag eine Veranstaltung vor Ort mit richtigen Menschen, in einem richtigen Schulungszentrum. Es ist schon erstaunlich, wie schnell ich mich an die Veränderung angepasst habe und merke, wie ich fremdle. Ich, die ich in der Regel gut mit Menschen auskomme, ein Gespür für Situationen hat, mache mir Gedanken, wie das geht, wenn viele Menschen in einem Raum sind. Das fühlt sich komisch an.


Erster Tag im Seminar. Eine Tür zum Betreten des Raums, eine andere zum Verlassen. Folge den Pfeilen, wenn Du in den Erfrischungsraum gehst. Folge den Pfeilen, wenn Du zum Essen gehst. Sitze weit auseinander, aber nicht draußen. Draußen dürfen wir eng sitzen.


Dann kommen die Teilnehmer. Ich muss mich ermahnen: nicht die Hand geben. Das ist schwer. Ich gebe gerne die Hand und ich mag den festen Händedruck. Besonders beim Auf wiedersehn sagen; da kann jeder seiner Herzlichkeit Ausdruck geben. Wenn wir zusammen stehen, auf Abstand achten. Mensch, ist das schwer.


Nicht zu nahe sitzen, Abstand halten. Im Raum kann die Maske abgesetzt werden. Das ist dann wieder einfacher, denn mit einer Maske ist es schwer, einen ersten Kontakt aufzubauen. Aber wem sag ich das. Das kennt ihr ja auch.


Niemand weiß, an welche Regeln wir uns halten sollen. Bei einem Kunden bekommst Du Essen, aber kein Besteck. Bei einem anderen bekommst Du Dein Essen, wie in einer Schulkantine, auf einem Tablett.


Am Ende der Veranstaltung hat es sich angefühlt wie vor dem Lockdown. Wir haben viel gelacht, uns angesehen, in die Augen geblickt und ich denke, wir waren bewusster im Wir. Wir haben es genossen miteinander zu diskutieren, uns auszutauschen, uns anzulächeln.

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