Welttag der Ozeane: Was das Meer mit Anforderungsmanagement zu tun hat
- Michaela Kühn
- 6. Juni
- 2 Min. Lesezeit

Am 8. Juni wird weltweit der Welttag der Ozeane begangen – ein Tag, der uns daran erinnert, wie zentral die Weltmeere für das Leben auf unserem Planeten sind: Sie produzieren über die Hälfte unseres Sauerstoffs, regulieren das Klima, versorgen Milliarden Menschen mit Nahrung und bieten Lebensraum für unzählige Arten. Doch sie sind auch verletzlich: Überfischung, Verschmutzung, Klimawandel und unkontrollierte wirtschaftliche Nutzung gefährden das empfindliche Gleichgewicht. Was aber hat das alles mit Anforderungsmanagement zu tun?
Das Meer als komplexes System – Parallelen zum Projektalltag
Die Ozeane sind ein Paradebeispiel für ein dynamisches, vernetztes und komplexes System – genauso wie viele Projekte, in denen Anforderungen erhoben, verhandelt und umgesetzt werden müssen. Wer Anforderungen managt, weiß: Jede noch so kleine Änderung kann große Auswirkungen haben – wie ein Tropfen Öl im Wasser, der Wellen schlägt.
Im Umgang mit Meeresressourcen zeigt sich, wie essenziell es ist, klare Anforderungen an Nutzung, Schutz und Verantwortung zu definieren. Ohne verbindliche Regeln und abgestimmte Erwartungen zwischen den beteiligten Stakeholdern – etwa Fischerei, Politik, Forschung und Küstengemeinden – kommt es zu Missverständnissen, Zielkonflikten und langfristigem Schaden.
Nachhaltigkeit beginnt mit klugen Anforderungen
Ein nachhaltiges Projekt – sei es im IT-Bereich oder im Umweltschutz – beginnt mit guten Anforderungen. Diese sollten:
verständlich für alle Beteiligten formuliert sein (wie internationale Schutzabkommen für Meere),
nachvollziehbar und an konkreten Zielen ausgerichtet sein (z. B. „Reduktion von Plastikmüll in Küstenregionen um 40 % bis 2030“),
überprüfbar durch Indikatoren und Messgrößen,
tragfähig und realistisch – mit Blick auf Ressourcen, Zeit und Umfeld.
Gutes Anforderungsmanagement verlangt, dass wir nicht nur die akuten Bedürfnisse erfassen, sondern auch die langfristigen Auswirkungen bedenken. Die Meere verzeihen keine Kurzsichtigkeit – ebenso wenig wie langlebige Systeme oder Transformationsprojekte.
Stakeholderkommunikation: Wer redet mit wem – und wozu?
Beim Schutz der Ozeane treffen globale Interessen auf lokale Realitäten. Auch im Projektmanagement kennen wir diese Situation nur zu gut: Der Fachbereich möchte etwas anderes als die IT, der Vorstand hat eine Vision, die Projektleitung kämpft mit der Realität. Hier braucht es moderierte Dialoge, transparente Priorisierungen und konfliktsensible Vermittlung – zentrale Aufgaben des Anforderungsmanagements.
Wer Stakeholder:innen ernst nimmt, erkennt: Ihre Perspektiven sind wie Strömungen im Ozean. Wenn wir sie nicht beachten, treiben unsere Projekte in unerwünschte Richtungen.
Fazit: Verantwortungsvoll navigieren
Der Welttag der Ozeane mahnt uns, achtsam zu handeln, Systeme ganzheitlich zu denken und kluge, tragfähige Anforderungen zu formulieren – für eine bessere Zukunft. Genau das ist auch der Kern von gutem Anforderungsmanagement. Denn egal ob es um maritime Ökosysteme oder digitale Transformationsprojekte geht: Wer ohne klares Ziel und abgestimmte Erwartungen startet, riskiert, vom Kurs abzukommen.
Anforderungsmanagement ist unser Kompass in komplexen Gewässern – lassen wir ihn nicht aus der Hand.
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